Lügenpresse: Ein Journalist rechnet mit dem Meinungs-Kartell ab
Markus Mähler
Markus Gärtner kennt die Abgründe seiner Branche – jetzt rechnet der Journalist schonungslos mit den Meinungsprofis ab. Deutschlands Leitmedien drücken als Schutzschild der Wohlfühl-Republik alle Andersdenkenden gegen die Wand. Mit diesem geistreichen Buch kann sich der Leser dagegen wappnen: Denn die Rudel-Journalisten werden immer lauter bellen. Sie werden als Schoßhunde das alternativlose Kanzler-Diktat noch skrupelloser unter die Massen bringen.
Willkommen zurück beim Festival des Wahnsinns. In den letzten zehn Jahren hat Angela Merkel das Land in eine alternativlose Wohlfühl-Republik verwandelt: »Wo die Demonstrationsfreiheit aufhört und Hetze und Verleumdung anfangen, bestimmt die Kanzlerin«, schreibt der Publizist Henryk M. Broder. Hat Mutti erst einmal ihren Kurs gesetzt, prügeln ihn die Leitmedien beim Volk gnadenlos durch.
Dort glaubt man den Journalisten immer weniger. Nicht nur PEGIDA-Versteher sprechen inzwischen verächtlich von der »Lügenpresse«. Der Schutzschild der Wohlfühl-Republik drückt immer mehr Andersdenkende gegen die Wand.
Das kritische Buch zur Harmonie-Diktatur liefert Markus Gärtner mit seiner schonungslosen Abrechnung Lügenpresse. Wie uns die Massenmedien durch Fälschen, Verdrehen und Verschweigen manipulieren. Er greift das Unwort des Jahres 2014 auf und zeigt, was hinter der Parole steht, die mitten in den Demonstrationen aufgebrachter Bürger geboren wurde. Man geht wieder auf die Straße, seit Diskussionen im politischen Betrieb nur noch stören, seit die Meinung verordnet wird und die Opposition abgeschafft ist.
Die »Lügenpresse« ist zweifellos ein Kind der Großen Koalition, die einfach durchregiert. Ein anderes Kind ist das zutiefst verstörte Volk. Gerade in der Flüchtlingskrise merkt es wieder, wie unsicher seine Zukunft ist. Immer weniger Menschen glauben, dass die ewige Kanzlerin das Ruder noch herumreißen kann.
Gerade jetzt wäre die Stunde der Medien. Sie könnten zwischen den beiden Lagern ausgleichen. Inzwischen verstehen aber auch die Leitmedien den kleinen Mann nicht mehr. Die Journalisten prahlen mit ihrer Meinungsmacht und schimpfen arrogant auf die »Idioten«, das »Pack« oder alle
»Dunkeldeutschen«.

Der Spiegel feiert diese verrohten Sitten sogar als neuen Journalismus, der »aktivistischer, aggressiver« ist. Die Leitmedien zerstören die Meinungsfreiheit, weil es nicht mehr ihre Meinung ist. Sie kommt aus dem Internet, von ganz normalen Menschen auf der Straße und das bedroht eine Kaste, die sich als exklusiver Wächter der Öffentlichkeit versteht.
Markus Gärtner ist kein unbeschriebenes Blatt: Er war unter anderem Finanzkorrespondent der ARD in Frankfurt, berichtete für Die Welt aus Malaysia und für dasHandelsblatt aus China. Als Teil der Meinungs-Mafia nimmt er sie jetzt gründlich auseinander.
Das macht seine Analyse aber auch so schonungslos offen: Die Mainstream-Medien würden ein Meinungs-Kartell schmieden, das Andersdenkende bewusst ausgrenzt. Dabei sind die Journalisten durch den Einbruch der Werbeeinnahmen mehr denn je abhängig vom Verkauf an die Leser. Was die Zeitungen jetzt also gerade tun, setzt der Autor mit einem »Selbstmord«gleich.
Als Kronzeuge seiner Zunft liefert Gärtner zahlreiche Beispiele, wie weit die Schere zwischen veröffentlichter Meinung und Wirklichkeit inzwischen auseinandergeht. Immer wieder lagen die Journalisten offenbar mit Absicht »voll daneben«: Beim Euro-Debakel, während des Ukraine-Konflikts, in der Flüchtlingskrise und nebenbei verschweigen sie noch immer die wahren Dimensionen der Freihandelslüge TTIP. Bei all diesen Themen gab und gibt es einen krassen Widerspruch zwischen Volk und Parlament, den die Meinungsmacht im Land totschweigt.
Die Medienkonzerne verdrehen die öffentliche Meinung mit Kampagnen-Journalismus und reduzieren alles auf ein Gut-Böse-Schema: Obama »warnt«, Putin »droht«. Immer. Dabei haben
beide gerade das Gleiche gesagt. Diese Rollenverteilung sei in den Redaktionen strikt vorgegeben, die damit den Menschen im Land die Welt erklären.

So etwas wertet aber nicht nur Gärtner als den Offenbarungseid der Meinungsprofis. Er hat auch mit dem Medienexperten Wolfgang Donsbach gesprochen und die Aussagen von Roland Tichy runden das Bild ab: Immer mehr Beobachter der Medienbranche sehen einen regelrechten Meinungsterror, der von den Leitmedien ausgeht. Tichy war Chefredakteur derWirtschaftswoche, inzwischen schreibt er frei im Internet und bezeichnet diese Totschlag-Berichterstattung als den Tiefpunkt des deutschen Journalismus. Gärtner zitiert auch denHandelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart, der die »verschwiegene Kumpanei zwischen Kabinettsmitgliedern und Hauptstadtjournalisten« selbst anprangert.
Gärtners »Lügenpresse« liefert damit genügend schlagfertige Äußerungen und geistreiche Zitate für seine Leser. Sie können sich damit abhärten, wenn die Rudel-Journalisten wieder laut bellen und als Schoßhunde das alternativlose Kanzler-Diktat unter die Massen bringen wollen.
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